
Fütterung
Alles über die richtige Pferdefütterung
Ihr esst gerne Pommes, Pizza und Schokolade? Wisst Ihr auch, was Pferde am liebsten fressen? Na, klar! Heu, Hafer und Mohrrüben stehen auf dem Pferdespeisplan ganz oben. Doch wieviel fressen Pferde eigentlich am Tag, und worauf muss man bei der richtigen Pferdefütterung achten?
Wusstet Ihr, dass der Pferdedarm total lang ist und der Magen dafür relativ klein? Pferde brauchen viel Futter, damit ihre Verdauung richtig funktioniert. Auf keinen Fall dürfen sie aber zuviel auf einmal bekommen oder zu lange Fresspausen haben. Beides tut dem Darm nicht gut. Im Reitstall werden die Pferde meistens regelmäßig und pünktlich dreimal am Tag gefüttert. Ihr wild lebenden Pferdekollegen haben früher aber rund um die Uhr gegrast, natürlich mit kleinen Fress- und Schlafpausen.
Ganz besonders wichtig ist für Pferde übrigens die Aufnahme von klarem und sauberem Wasser. Deswegen sollten Eimer und Selbsttränken immer gereinigt werden.
Merke Dir:
· Pferde saufen etwas dreißig bis fünzig Liter Wasser am Tag.
· Ein erhitztes Pferd soll man erst saufen lassen, wenn es etwas abgekühlt ist.
Natürlich frisst nicht jedes Pferd gleich viel. Es hängt von seiner Größe, dem Gewicht, dem Futterzustand und von der Arbeit ab, die es täglich leisten soll.
Welche Futtersorten gibt es?
Zum Kraftfutter zählen: Hafer, Mais, Gerste und Kraftfutter-Pellets (gepresstes Futter)
Zum Raufutter zählen: Heu, Heulage und Stroh
Zum Saftfutter gehören: Gras, Mohrrüben, Futter- und Zuckerrüben
Unter Zusatzfutter versteht man: Mineralien und Vitamine, Salzleckstein
Zum Belohnungsfutter gehören: Äpfel, trockenes Brot, Mohrrüben, Leckerli
Wie füttert man richtig?
Wieviel ein Pferd fressen soll, muss für jedes Pferd extra fachmännisch berechnet werden. Pferde, die nicht geritten oder gefahren werden, können über den Sommer von Gras leben, wenn sie 24 Stunden auf der Weide mit Unterstand stehen. Im Winter reicht getrocknetes Gras, also Heu, von guter Qualität aus. Allerdings sollten diese Pferde - wie Sportpferde auch - im Sommer und Winter täglich eine zur Ration passende Mineralfutterzugabe bekommen (Brikett oder Pellets) und einen Salzleckstein zur Verfügung haben.
Pferde, die sportliche Leistungen erbringen, brauchen zusätzlich Kraftfutter. Hafer ist das für Pferde am besten geeignete Getreide, da die Bakterien im Darm es gut verarbeiten können. Allerdings kann zuviel Kraftfutter auch schaden und Pferde krank machen (Hufrehe, Kolik usw.).
Der Pferdedarm funktioniert einwandfrei, wenn er viel beschäftigt ist. Pferde sollten Raufutter möglichst zur freien Aufnahme bekommen. Die Karenzzeiten (Zeiten, in denen Pferde nichts zu fressen bekommen) sollten vier bis sechs Stunden nicht unterschreiten. Futterstroh muss absolut einwandfreie Qualität haben und sollte nicht mehr als 20 bis 30 Prozent der gesamten Raufutterration ausmachen, da es wenig Nährwerte hat und eher dick macht.
Darauf muss man bei Pferdeheu achten:
Heu wird in meistens in gepresster Form als Heuballen gefüttert. Wenn Du einen Ballen aufschneidest, fällt er in einzelne Rippen auseinander. Das Heu sollte frisch riechen, nicht muffig und moderig. Erkennst Du Schimmelstellen, wirf sofort den ganzen Ballen weg! Pferde sollten nur einwandfreies und möglichst staubfreies Heu fressen, sonst kann es zu chronischen Atemwegserkrankungen führen. Manchmal wird das Heu auch vor dem Füttern in Wasser getaucht, um eventuellen Staub/ Pilzsporen und Erde herauszuspülen.
Gutes Pferdeheu ist vom ersten Schnitt des Grases (meist im Juni gepresst) mit vielen strukturreichen Obergräsern, die das Pferd gut einspeicheln und kauen kann. Heu vom zweiten Schnitt ist von den Nährwerten schlecht für Pferde, sondern besser für Kühe geeignet. Für leichtfuttrige Rassen wie zum Beispiel Haflinger, Norweger, Shetlandponys und Islandpferd eignet sich besonders gut Heu vom späten ersten Schnitt (im Juli nach der Blüte gepresst). Die Ponys haben ordentlich was zu kauen und das Heu hat viel Struktur (feste Stängel).
Tipps:
Viele Pferde sind sehr verfressen. Deswegen muss man beim Füttern damit rechnen, dass ein Pferd gierig nach dem Futter schnappt. Leckerlis, Möhren oder Apfelstück sollten daher immer mit der flachen Hand (angelegter Daumen) gegeben werden. Viele Pferde sind futterneidisch, wenn ein anderes Pferd in ihrer Nähe einen Leckerbissen bekommt. Vorsicht! Sie können dann vor Wut um sich beißen oder schlagen.
Gib einem fremden Pferd nur etwas zu Fressen, wenn Du den Besitzer vorher um Einverständnis gefragt hast.