Grundlagen der Lernpsychologie
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Man erreicht ein stressfreies Lernen, wenn man das Lernverhalten des Pferdes kennt.
Bei der Ausbildung von Tieren ist grundsätzlich zu beachten, dass diese nicht die Fähigkeit haben, ein Schüler im menschlichen Sinne zu sein.
Das Pferd lernt durch:
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- Klassische Konditionierung
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Wie versteht uns ein Pferd?
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Die Denkweise des Pferdes unterscheidet sich von der des Menschen.
Das Verknüpfen von Ereignissen gehört bei uns Menschen zum normalen Denkvorgang. Auch wenn die Tat und der Erfolg oder Misserfolg weit auseinander liegen.
Das Pferd kann das nicht!
MERKE: Das Pferd kann nur eine Verknüpfung herbeiführen, wenn Lob oder Strafe zeitlich und zwar im Sekundenbereich mit der Tat koordiniert sind.
Auch sollte man sich immer vor Augen halten, dass das Pferd nicht in der Lage ist, bewusst etwas Gutes oder Schlechtes zu tun. z.B. Ein Pferd wirft den Reiter nicht ab, um ihn zu ärgern, sondern: weil es Angst, Schmerzen oder einfach einen angestauten Bewegungsdrang hat!
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Lerntraining und Motivation
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Die Lernfähigkeit eines Pferdes ist genetisch vorbestimmt.
Die Lernfähigkeit ist individuell verschieden. Unterschiede zwischen Rassen und Hengstlinien sind nachgewiesen.
Die Lernbereitschaft wird durch die Motivation bzw. die Handlungsbereitschaft des Pferdes bestimmt. Dies ist der innere Zustand eines Tieres, die Psyche.
MERKE: Allgemein lassen sich leicht erregbare oder nervöse Tiere schneller ablenken und brauchen daher länger, um eine Aufgabe zu lernen. Deshalb ist ihre Lernfähigkeit nicht schlechter, lediglich ihre Motivation ist geringer!
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Wie lange kann sich ein Pferd konzentrieren?
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Voraussetzung für den Lernerfolg ist die Konzentration.
Konzentration ist nicht unbeschränkt möglich, nach einer gewissen Zeit setzt Ermüdung ein.
Erfahrungsgemäss können sich junge Pferd max. 10 Min., erwachsene Pferde max. 20 Min. konzentrieren.
MERKE: Aufwärmen oder bereits erlerntes ist Gewöhnung, diese zählt nicht dazu!
Neue Uebungen die eine hohe Konzentration des Pferdes erfordern, sollten nicht zu lange dauern, Entspannungsphasen sind empfehlenswert.
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Erhöhung des Lernerfolges und der Leistungsbereitschaft
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Ein pferdegerechter Umgang basiert auf einer positiven Verstärkung.
MERKE: Tiere mittels Strafe zu lehren ist der falsche Weg!
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Wie erreicht man die ranghöhere Position?
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Mann sollte sich bewusst sein, dass man über das eigene Ausdrucksverhalten dem Pferd bereits im Vorfeld signalisiert, welche Rangposition der Mensch einnimmt.
MERKE: Der Ausbau der ranghöheren Position erfolgt im täglichen Umgang und in der Ausbildung beginnend mit der Bodenarbeit.
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"Zwang ist nicht
der richtige Weg:
Angst
vor Schmerz oder Strafe
bewirkt lediglich Stress".
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